Wärmepumpen sind sowohl im Falle von Bestandsgebäuden als auch bzgl. neu zu bauender Eigenheime interessant. Aus einer praktischen Perspektive erzielen Wärmepumpen in Neubauten allgemein jedoch eine etwas bessere Leistung. Grund dafür ist, dass sich die baulichen Anforderungen hinsichtlich eines Neubaus von Beginn an beeinflussen lassen, während Bestandsgebäude eine kritische Prüfung erfordern. Doch was genau muss bei der Erschliessung der verschiedenen Wärmequellen berücksichtigt werden?
Was genau gilt es bei der Wahl der jeweiligen Wärmepumpentypen für Ihr Eigenheim zu beachten
Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdkollektoren
Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdkollektoren eignen sich bei Grundstückprofilen, die über sehr wenig bis kein Gefälle verfügen. Ein besonderer Vorteil ist das dadurch entstehende, konstante Temperaturniveau der Wärmequelle. Was die Grundstückgrösse anbelangt sollte diese 1,5 bis 2 Mal so gross wie die zu beheizende Wohnfläche sein. Ausserdem ist hinsichtlich Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdkollektoren eine bindige, feuchte, sandige oder kiesige Bodenbeschaffenheit suboptimal. Dasselbe gilt für tiefwurzelnde Bepflanzung.
Viel besser erweist sich eine Grundstücksgestaltung, die einen baulichen Eingriff in die Vegetation und eine Bebauung erlaubt. Der Boden selbst darf anschliessend weder überbaut noch verdichtet oder versiegelt werden.
Der Einbau von Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdkollektoren erfordert keine Genehmigung. Einzig eine Mittelung an die untere Wasserbehörde des Kreises ist vorgeschrieben.
Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden
Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden haben vor allem die Vorteile, dass auch kleinere Grundstücke in Ballungsgebieten erschlossen und ein konstantes Temperaturniveau gewährleistet werden können. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass Bohrungen bis 100 Meter Tiefe und mehr notwendig sind. Die Erschliessung der Wärmequelle ist aufgrund dessen eher kostenintensiv.
Der Einbau von Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden erfordert ein Bodengutachten, dass eine Prüfung der Bodenbeschaffenheit, Schichtenfolge, Grund- sowie Schichtenwasser Vorkommen bzw. Verläufe und Entzugsleistung beinhaltet.
Eine Genehmigung der zuständigen Behörde ist hierbei gemäss Gesetz vorgeschrieben, sofern grundwasserführende Schichten betroffen sind. Es gilt festzuhalten, dass der Einbau einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden in einem Trinkwasserschutzgebiet nahezu ausgeschlossen ist.
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen handelt es sich bzgl. der Wärmequellenerschliessung um die preiswertesten Wärmepumpen. Dazu kommt, dass ihre Montage vollkommen frei von Genehmigungen ist und somit auch Grundstücksanforderungen entfallen. Der Wärmepumpentyp verfügt über eine monoenergetische oder bivalente Funktionsweise.
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind wegen ihrer niedrigen Wärmekapazität darauf angewiesen, eine grosse Menge an Luft zu bewegen. Dies verursacht eine Geräuschentwicklung von rund 45 dB (Dezibel), was in etwa einer normalen Sprachlautstärke entspricht. Dementsprechend sollte auch der Montageort unter Berücksichtig von Nachbargrundstücken vorsichtig gewählt werden.
Eine sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle sollte hinsichtlich Luft-Wasser-Wärmepumpen im Idealfall vorhanden sein. Auf diese Weise kann die Temperatur des Heizwassers gesenkt werden. Trifft dies nicht zu, muss ein Wärmeverteilsystem der Heizung oder eine Heizkörpervergrösserung ermöglicht werden.